Heute die 14. Ausgabe der Victoria Info von 1996.
Unser Archiv das langsam aber sicher wächst findet Ihr hier.
Die Anleitung um die Hefte komfortabel zu lesen ist auf dieser Seite zu finden.
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Liebe Victorianer,
leider müssen wir unser Treffen aufgrund der aktuellen Covid-19 Situation absagen. Wir haben lange gewartet ob sich noch etwas ändert, sehen aber hier keine Lösung für unser Jahrestreffen. Wir werden das Treffen in Weimar 2022 abhalten. So können unsere Victorias in der wunderschönen Stadt der Literatur, Kunst, Theater und Musik doch noch flanieren.
Und so werden aus
Bleibt Gesund und seit gespannt auf unser nächstes Treffen 2021. Mehr demnächst.
Euer Webadmin
Heute die 13. Ausgabe der Victoria Info von 1996.
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Und hier dazu die Galerie vom Treffen 1996 in Waren
von Anton Grabinger
KR 17 P Touren-Sport
Der neue Motor: Ein Wunderwerk von gewußt – wie.
Aber es gab auch Probleme, für die der Motor eigentlich nicht verantwortlich war.
Die Novotex-Zahnräder
Novotex ist der Handelsname für einen Werkstoff aus Hartgewebe auf der Basis von Phenoplast.
Er findet Verwendung u.a. im Maschinenbau, da er auch ohne besondere Schmierung eine verschleißarme Kraftübertragung gewährleistet. Größere Verbreitung erlangte Novotex ab den 1930er Jahren als Material zur Herstellung von Stinrädern für den Nockenwellenantrieb von Pkw-Motoren.
Bei der von Victoria gewählten Motorvariante waren aus Gründen der Geräuschentwicklung zwei Zahnräder aus Kunststoff (Markenname Novotex) gefertigt. Es handelte sich um die schrägverzahnten Zahnräder der Ölpumpe sowie um das Antriebsrad des Ventiltriebes auf das ein Kettenrad der Steuerkette aufgenietetet wurde. Diese Kunststoffzahnräder sollten tunlichst nach 15.000 – 20.000 km gewechselt werden. Wird dieses Wartungsintervall nicht eingehalten, zieht das gravierende Schäden nach sich.
In Italien wäre das kein Problem gewesen. Wegen damals nicht vorhandener Autobahnen kamen längere Vollgasfahrten praktisch nicht vor; das Material kam daher nie in kritische Bereiche; Materialermüdung trat nicht auf.
Anders hier in der BRD, bei Autobahnfahrten wurde das Maschinenmaterial ungleich höher belastet. Für diesen Einsatzzweck hätten man den Parilla-Motor mit Stahlzahnrädern ausrüsten müssen.
Bei den Parilla Sport-Motoren war das Antriebsrad des Ventiltriebes wegen der höheren Drehzahlen bereits aus Stahl.
Bei den Rennsport-Versionen war zusätzlich das Ölpumpenzahnrad ebenfalls aus Stahl.
Erfahrungsbericht Fritz Lämmermann
Was das „Novotex“ – Rad betrifft, so brachen in den unerwartetsten Augenblicken – z.B. beim Überholen – einige Zähne aus ; Stille! Ein Viertakter ist nun einmal auf funktionierende Ventile angewiesen. Wir ersetzten also dieses „Gelump“ entweder durch Originalräder von Parilla aus Metall (soweit ich mich erinnere, waren sie aus Bronze oder Messing, sogar stählerne hatten wir), oder ließen sie von Freunden, die entsprechende Beziehungen hatten, nachfertigen. Für den Einzigen von uns Semmelroch, der nicht tauschte (Juristen sind immer gescheiter als andere Leute!), mußte ich nachts von Nürnberg fast bis nach Freiburg fahren (auf Parilla 175 natürlich, Lampe, Werkzeug und Ersatzteile im Rucksack), um die entsprechende Reparatur am Straßenrand zu erledigen.
Die Erfahrungen damit waren so verheerend, daß ich noch heute dieses Wort „Novotex“ nur sehr ungern höre. Es ist mir immer noch schleierhaft, wie ein Ingenieur auf die Idee verfallen kann, einen hochbelasteten Ventiltrieb mit Rädern aus diesem Material anzutreiben.
Gut zu sehen, das noch montierte Ölpumpenrad, darunter das demontierte Zwischenrad.
Ergänzung des Typrefenten
Brechen die Zähne des Mitnehmerzahnrades, so schlagen die Ventile auf den Kolben. Im schlimmsten Falle sind die Ventile krumm, abgerissen, der Kolben und die Zylinderwandung beschädigt.
Bricht das Ölpumpenzahnrad so frisst der Kolben und die Kurbelwelle geht wegen Ölmangels fest.
Kurzum, in beiden Fällen ist eine kostspielige Reparatur von nöten.
Meine Empfehlung: Ersetzen Sie bei einer Motorüberholung beide Zahnräder durch hochwertige Alu- bzw. Stahlräder. Die Novotexräder gibt es für die Parilla noch häufig und günstig. Aber nach 70 Jahren ist der Kunststoff nicht mehr elastisch, sondern ausgehärtet und brüchig.
An diesem Motor wurden die Novotexräder durch hochfeste Aluzahnräder ersetzt. Abweichend von den Original Parilla Zahnrädern sind diese hier verschraubt und verklebt.
Zum Vergleich ein stählernes originales Parilla Mitnehmerzahnrad. Gut zusehen ist das aufgenietete Ritzel für die Steuerkette
Anton Grabinger
Typreferent der Victoria IG
KR 17 P
von Matthias Jüngling
Bei herrlichstem Wetter trafen wir uns in Hartmannshain an einer Tankstelle. Es gab frisches Bleifrei für die Oldies mit einem Schuss Öl für die Ingolstädter und einen Kaffee ToGo für die Fahrer. Dann sind wir über den Hoherodskopf und ein Teilstück des alten Schottenrings Richtung Laubach gefahren. Eine sehr beliebte Motorradstrecke, doch diesen Samstag kaum was los. Weiter Richtung Lauterbach und Fulda. Gegen 14Uhr hatten wir noch eine geöffnete Metzgerei entdeckt und gleich sechs leckere geräuchterte mit Fleisch gefüllten dünnen Darmstücken gekauft. Die Verkäuferin hatte leider keine Brötchen (Semmeln, Strippen, Weck,…) mehr und verwies uns an die Bäckerei im örtlichen Supermarkt mit vier Buchstaben (<EWER>).
Dort gab’s auch noch einen Kaffee ToGo. So haben wir auf dem Parkplatz unsere Brotzeit gemacht. Es geht so einiges wenn man kreativ und flexibel ist. Dann ging es so langsam wieder Richtung Friedberg. Leider fing es dann an zu regnen. In Büdingen haben wir uns dann getrennt und sind trapp nach Hause. Es waren immerhin 220km die richtig viel Spaß gemacht haben. Trotz Corona und Kontaktbeschränkungen kann man durchaus in gewissen Maße ein Stück Normalität leben.
Viele Grüße aus Friedberg
Matthias”
Heute die 12. Ausgabe der Victoria Info von 1995.
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von Manfred Sprenger
Victoria-Mitarbeiter Rudi Ebert auf „Einfahrtour“ im Jahr 1939, mit einer frühen Pionier (Foto oben) an der ein besonderer Kennzeichenhalter mit Rücklicht montiert ist. An der Pionier ist eine hochgelegte Auspuffanlage montiert, die auf Wunsch ab Werk geordert werden konnte. Das SS (Super Sport) Modell war im Verkaufsprospekt mit dieser Auspuffanlage abgebildet und damit wurde die Legende geboren, dass alle Pioniere die mit einer hochgelegten Auspuffanblage ausgerüstet sind automatisch ein SS-Modell sind. Leider ist das nicht zutreffend. Auch das Standardmodell SN konnte ab Werk mit dieser Auspuffanlage bestellt werden, es ist also nur ein optisches „Schmankerl“. Ob es tatsächlich ein SS-Modell ist kann man nur an den Motorteilen Kolben, Nockenwelle und Zylinderkopf erkennen, also nicht an Hand von Äußerlichkeiten. Auch ein sogenannter Rennbügel statt der standardmäßigen Gepäckbrücke konnte als Zubehör bestellt werden. Ein Soziussitz kostete 25 Reichsmark Aufpreis.
Rudi Ebert berichtete, dass alle Victorias bevor sie ausgeliefert wurden von „Einfahrern“ auf Herz und Nieren auf einer Strecke von ca. 15 Kilometern getestet wurden. Eventuelle zu beseitigende Mängel wurden dann direkt in der Werksreparaturabteilung behoben.
Das Foto unten zeigt Rudi Ebert mit einer WH (Wehrmacht Heer)-Pionier an der Ausfallstraße von Nürnberg nach Behringersdorf, diese Strecke wurde von den Victoria-Einfahrern stark frequentiert. Beide Motorräder haben das gleiche rote Kennzeichen IIN-020. Rudi Ebert wurde später zur Wehrmacht eingezogen und dort als Fahrlehrer ausgebildet, bevor er an verschiedenen Fronten eingesetzt wurde. Nach dem Krieg begann er wieder seine Tätigkeit bei Victoria, wurde Werksfahrer in der Wettbewerbsabteilung. Das war die hausinterne Bezeichnung für die Rennabteilung.
Da Victoria nach dem Krieg keine Straßenrennen bestritt, wurde nie der Begriff Rennabteilung benutzt. Rudi Ebert war sehr erfolgreich mit KR 25 HM- und Bergmeister-Gespannen im Gelände unterwegs. Aber das ist eine andere Geschichte, über die wir noch berichten werden.