Schnee von gestern

Holgers erste Neuschneefahrt im neuen Jahr.

Auf diesen Bild würde ich ja noch sagen ein hübsches kleines Modell, sehr filigran mit Schnee gebaut.

Aber jetzt seht mal hier:

Das letzte Jahrestreffen 2020 fehlt einfach. Umso mehr freut es mich das wir über die Webseite und per Mail noch Kontakthalten. Holger hat es schon vor Wochen geschickt, leider habe ich es übersehen.

Holger, Du hast eine oder die Victorianische Vollmeise. Einfach genial.

Bleibt weiter Gesund.

Prüfungsempfehlung an alle KR 20 – 35 Fahrer

Von Jürgen Poscher

Liebe Victorianer,

anlässlich eines Getriebeschadens möchte ich eine Prüfungsempfehlung an alle KR 20 … 35 Fahrer geben.

Der hier zu sehenden Zahnverlust ist möglicherweise ein Folgeschaden.Neben der möglichen Materialermüdung ist ein anderes Szenario wahrscheinlich.

Bei der Demontage fiel mir sofort auf, dass das Öl auffällig geschwärzt war.

Die Ursache dafür waren fein zermahlene Gummipartikel.

 

Diese stammten von den Dämpfungselementen zwischen Primärkettenrad und  Kupplungskorb. Leider kann man diese Dämpfungselemente erst inspizieren wenn man das Kettenrad vom Kupplungskorb trennt.

Meine Empfehlung an alle ist, sich diese Dämpfungselemente immer dann genauer anzuschauen wenn man ohnehin an der Kupplung arbeitet. Ohne wirksame Dämpfung wird es zu Belastungsspitzen kommen und möglicherweise Bauteile des Antriebs schädigen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Poscher

 

 

 

Fischschwanzenden

Von Holger

Eine kleine Design Aufwertung.

Die Kettenkästen an Victorias werden am hinteren Ende mit einer Mutter zusammen gehalten. In Ermangelung eines Originalteils habe ich bisher immer eine moderne Flügelmutter benutzt. Dort gehört ein sogenannter Knebel bzw. Knebelmutter dran. Das ist technisch richtig und sinnvoll. Allerdings lässt alleine schon dieser Name, bei mir nicht den Wunsch aufkommen mein Motorrad damit zu würgen.

Aufgrund von Gedankenspielen meiner Kiel-Brake-Freiburg IG-Gruppe, kam ich durch Zufall auf ein interessantes Design Stückchen.

Zu Weihnachten habe ich mir dann mal was gegönnt. Diese neue Mutter

wertet den Kasten doch auf. Fischschwanzenden für arme 50er Jahre Moped Fahrer. Da es die Muttern nur im 3er Pack gibt, habe ich auch gleich noch eine am Bremsgestänge montiert.

Die Beschriftung Sonor soll die Auspuffanlage mental unterstützen.

Bestellt habe ich die Teile bei dem größten Versandhandel für Kettenkasten Verzierungen in Burgebrach – Thomann.de

 

Auf dass wir bald wieder losfahren können. Bleibt gesund und munter.

Beste Grüße von Holger

Anmerkung von mir (Stefan) – Tolle Werbung für uns 🙂

 

Rillenkugellager mit Übermaß

Von Jürgen Poscher

Ein interessantes Thema nicht nur für Oldtimerfreunde.

Der Lagersitz der Bremstrommel ist ausgeschlagen und Versuche mit Loctite das Lager einzukleben waren schon gescheitert.

Nun bin ich auf einen Anbieter gestoßen der Rillenkugellager, in dem Fall ein 6205 mit Übermaß anbietet. Das ist vielleicht für andere IG Mitglieder auch von Interesse.

Ich habe die ausgeschlagenen Bohrung  um 0,5 mm ausgegedreht und das neue Lager eingeschrumpft. Der Anbieter heißt alsitec (at) gmx.at

Normalerweise würde ich hier für niemanden Werbung machen, aber die Lösung ist so einfach und genial das ich die mit anderen teilen möchte.

Kannst du einen Kurzbericht auf unsere IG Webseite setzen? (was hiermit geschehen ist).

Euer Jürgen Poscher

 

 

Wie aus einem ausgerissenen Kerzengewinde ein neuer Zylinderkopf wurde

Von Heinrich Pieken

Der FM 38 Motor war in ausgezeichnetem Zustand, bis auf das von Anfang an vermurkste Kerzengewinde. Eine Reparaturbuchse brachte nur  vorübergehenden Erfolg. Die Kerze brannte sich so in der Buchse fest, dass diese mit herausdrehte, obwohl sie innen im Kopf um gebördelt war. Um den Zylinderkopf zu retten blieb nur der Gang zum Aluschweißer. Da das Teil so klein und fein ist, musste er alles füllen; Kerzengewinde, Dekompressorgewinde und den Brennraum. Das sah dann so aus.

Als Voraussetzung für die weitere Bearbeitung war eine plane Fläche notwendig. Nach ein wenig Heimarbeit konnte es zum nächsten Fachmann gehen.

Dieser bohrte und schnitt das Kerzengewinde, ebenso stellte er den planen Kerzensitz her. Alles mit Hilfe der originalen Werkzeichnung, denn die Kerze sollte nicht tiefer kommen. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an den Typreferenten Kay Rauen!

Und damit sind wir beim Brennraum bzw. dessen Ausgestaltung. Ziel war durch entsprechende Verkleinerung das Verdichtungsverhältnis auf 8:1 anzuheben. Ein flacherer Brennraum schied von vornherein aus, der Abstand des Zündortes zum Kolbenboden sollte dem Original entsprechen. Am einfachsten wäre eine Kegelform herzustellen, die auch günstig für eine gleichmäßige Ausbreitung der Flammfront ist. Zwei Punkte sprechen dagegen. Einmal hat der gutmeinende Fachmann mit dem Zapfensenker einen Raum, der mit 22mm Durchmesser größer ist als das Kerzengewinde, gebohrt. Zweitens ist da die Steilstromspülung. Der Frischgasstrahl trifft in die linke, über dem Auslaßschlitz liegende Hälfte des Kopfes.Bei einem kegeligen Brennraum träfe der Strahl genau auf die Kante der Quetschzone, er würde dort zerschlagen. Das bei noch offenem Auslaß. Der Versuch sich bildlich vorzustellen, wie die Frischgase aus dem Auslaß schlüpfen, ließ sofort davon Abstand nehmen.Es entstand schließlich ein asymmetrischer Brennraum mit einem durch Auslitern ermitteltem Rauminhalt von 5ccm.

Einschließlich der Kopfdichtung entspricht das dem geplanten Verdichtungsverhältnis von 8:1.

Die erste Probefahrt ist ein voller Erfolg. Der Motor springt ohne Dekompressor sofort an. Das Anzugsvermögen ist sehr gut, die „hauseigene“ Teststeigung wird mit Bravour genommen. Die Vicky ist und bleibt natürlich ein 38ccm Motor. Man darf also jetzt keine Rennmaschine oder ähnlich Aufregendes erwarten. Eine Kompressionserhöhung wirkt sich nur unwesentlich auf die Endgeschwindigkeit aus, vielmehr hat der Motor über das gesamte Drehzahlband ein besseres Durchzugsvermögen. Und dieses „Mehr“ läßt das Fahren gerade auch bei widrigen Verhältnissen wie Gegenwind, Steigung, Feldweg ein Vergnügen sein.

 

 

Heinrich Pieken im Januar 2021