Nach den ersten beiden Törns muss man Jörn das Grinsen rausoperieren, Sturmey-Victoria fahren macht eben Spaß. Der Luftfilter ging auch mal auf der Strecke verloren, wurde aber von einem Streckenposten eingesammelt und wieder bei uns abgegeben – das nenne ich mal Klasse Organisation.
Die letzten helfenden Hände und prüfenden Blicke am Vorstart, links Hendrik Sprenger, rechts Rudi Groß im Einsatz. Der Schalldämpfer liegt mittlerweile wohlbehütet auf der Werkzeugkiste im Fahrerlager und das Sound-Tuning hat dem Sturmey-Motor gut getan, er kann jetzt freier atmen.
In schnellen Kurven ist es besser die Zündung etwas mehr in Richtung „Spät” zu verstellen als runter zu schalten, das Ganze hat sich dann beim 3-Gang-Hurth-Getriebe nur zwischen dem zweiten und dritten Gang abgespielt. Auf dem Foto ist Jörn nicht Letzter – nein, ganz im Gegenteil – er setzt gerade zum Überrunden an und rollt das Feld nochmal von hinten auf.
Der frühere Kollege der Victoria IG Matthias Wohlleben mit seiner 500er Imperial im Originalzustand. Auf unseren Jahrestreffen war er mit KR 20 ZB unterwegs.
Verdiente Abendruhe im Fahrerlager für die Sturmey-Victoria KR 35, eine sprichwörtlich zuverlässige Maschine die immer wieder Spaß macht. Jörn hat`s gefallen, der Pionier-Fahrer war für ein Wochenende fahrtechnisch am Anfang der KR 35-Reihe angekommen.
Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, dass ist im Fahrerlager nicht anders. Schotten hat sich für uns von seiner besten Seite gezeigt – wir sind beim 31. Schottenring Grand-Prix 2019 wieder dabei!
Auf https://www.kr26.de liegt jetzt die digitalisierte Ersatzteil-Liste für die Victoria KR26 (N) vor (Stand 12/53).
Die 24 Tafeln und Tabellen sind auch auf Smartphones mit 320 × 480 px Auflösung noch nutzbar, weil sich Bild und Tabelle in der Höhe einstellen lassen. Das ist durchaus auch bei Desktop-Monitoren und Tablets sinnvoll. Bei Änderungen der Bildhöhe „springt” die Seite nicht. Hier ein Beispiel von einem normalen Bildschirm, damit ihr die Scrollbars seht, die es bei Handys ja nicht gibt:Die Tabellen wurden nicht gescannt, sondern abgetippt und geprüft (877 Zeilen!). Ihr könnt also nach Bezeichnungen und Teilenummern suchen. Die Preise habe ich weggelassen, damit keiner die Krise kriegt (Tankplakette
2,- DM …) – Käse, natürlich um Platz zu sparen. Fehler sind unten angemerkt oder korrigiert, dazu gibt es Hinweise – und natürlich Links zu den eigentlichen Inhaltsseiten (und von dort zurück). Beim Vergaser (Tafel 4) gibt es eine Version mit Teilenummern von Victoria und eine mit denen von Bing – das ist die 24. Tafel.
Apropos Vergaser: Weiß vielleicht jemand die Bing-Teilenummer der Deckelverschraubung (die ist von 22 bis 27,5 mm Vergaserdurchmesser gleich, wie die Schieber)? Da bin ich unsicher, ob sie stimmt.
Wenn ihr also zukünftig (in der Werkstatt?) schnell mal nachschlagen wollt, was da wo sitzt: bitteschön – das geht nun auch, ohne Originale oder Nachdrucke zu verschmutzen 😉 .
Der Schottenring-Kurs hat seinen Reiz aber auch Nachteile. Der Reiz ist die Strecke mitten in der Stadt mit vielen Zuschauern und den Tribünen. Nachteil ist die Streckenlänge von nur 1,4 km und die fehlende Auslaufzone – ein Abflug endet in den Strohballen, Auslaufzone nicht vorhanden.
Samstagmorgen 9.56 h erster Lauf der Antikklasse. 14 Starter sind angetreten, darunter auch Matthias Wohlleben, ein früherer Kollege von der Victoria IG, der hier seine Imperia fährt, schön wieder mal alte Bekannte zu treffen.
Wenn`s läuft, dann läuft`s – die Sturmey-Victoria spult in beiden Samstagläufen zuverlässig ihre Runden ab und Jörn fährt wie ein alter Hase um die Ecken, begleitet von einem schürfenden Geräusch in den engsten Kurven die fast alle rechts rum gehen. Ich befürchte, dass der schöne originale Schalldämpfer mit den eingeprägten VW-Zeichen (Victoria-Werke – nix Volkswagen), der rechts sehr tief liegt, schon ein paar Kratzer abbekommen hat. Mein Plan im gleichen Augenblick ist, der muss abmontiert werden, klingt bestimmt auch viel besser – gesagt getan – Sound-Tuning nennt man heute sowas.
Die Sturmey-Victoria läuft wie ein Uhrwerk zusammen mit HRD, 4-Zylinder-Indian, Imperia, Scott und anderen Marken. An unserer Aermacchi in der Klasse J (Replikas und originale Rennmaschinen) gab`s schon am Vorstart zum ersten Training einen Totalausfall der Kupplung weil das Druckgestänge urplötzlich den Geist aufgab – schade – wurde aber mit Bordmitteln und Fremdteilen wieder repariert (in Zukunft haben wir eine Akku-Flex dabei) und die anschließenden Läufe hat`s dann geklappt.
Unser Schweizer Fahrerlager-Nachbar Hansueli Wyssen hat an seiner superschnellen Rudge mehrfach die Kupplung zerlegt bis der Schaden von einem Schweißspezialisten behoben war.
Von Manni SprengerUnd dann rückte der Termin für den Lauf der DHM (Deutsche Historische Meisterschaft) auf dem Schottenring immer näher, die Nennung für unsere Aermacchi musste abgeschickt werden und was sonst noch so alles dafür zu erledigen ist neben den Vorbereitungen am Motorrad. Beim Durchwühlen der Website für die Online-Nennung stolpere ich plötzlich über das Nennformular der Antikklasse bis Baujahr 1930 die als Präsentationslauf aufgerufen wird. Ohne lange zu überlegen rufe ich Jörn an und schlage ihm vor, dass er unsere Sturmey-Victoria KR 35 Baujahr 1929 auf dem Schottenring fährt. Er überlegt nur ganz kurz, fragt noch wie das ablaufen soll, ich erkläre ihm wir fahren mit der Aermacchi sowieso hin und ob wir eines oder zwei Motorräder einladen ist egal, Platz im Hänger ist vorhanden. Wie wird gefahren? fragt er noch und ich sage nur, kein Rennen, viermal Präsentationslauf von 15 min, alle Vorbereitungen nehme ich in die Hand, hinkommen, draufsetzen und fahren. OK abgemacht – Jörn ist dabei!Erst die Arbeit dann das Vergnügen ist eigentlich ein dämlicher Spruch, diesmal traf er ins Schwarze. Die Sturmey-Victoria wurde das letzte mal vor ungefähr fünf Jahren bewegt und stand seitdem brav in der Ecke zwischen ihren Markengefährtinnen. Genau eine Woche vor Schotten wurde sie rausgeholt, alles durchgecheckt, Betriebsstoffe ein- und aufgefüllt, dreimal gekickt – läuft – Victoria eben.
Mittags kommt Jörn vorbei auf eine Probefahrt, Tankschaltung ist für ihn Neuland und er soll sich ja wenigstens etwas „einfahren“, also Rotes-Kennzeichen aufgesteckt und runde 20 Kilometer um die Ecken gefahren – läuft wunderbar. Am nächsten Tag überprüfe ich nochmal die Kupplung. Ich bin mir nicht mehr sicher welche Übersetzung montiert ist und checke das nochmal – Soloübersetzung – bestens – etwas länger wäre für Schotten besser, habe aber kein Motorritzel für eine längere Übersetzung, also muss es auch damit gehen.
Es wäre echt sinnvoll wenn man sich sowas aufschreibt, sozusagen ein Tagebuch führt. Darüber muss ich mal nachdenken…
Donnerstagabend wird lange gepackt, bis alles im Hänger verladen ist und Freitagmorgen starte ich mit meinem Boxenhelfer Rudi – ohne den geht nichts, alleine rumwurschteln bringt nix und macht auch keinen Spaß, da war ich froh, dass Rudi zugesagt hat mitzufahren. Wir starten nach Schotten und unterwegs unterhalten wir uns belanglos darüber was Rudi als gelernter Vulkaniseur-Meister so dazu meint, wie oft man die Reifen am Hänger runterwerfen sollte, da klopft beim Ampelstopp in Limburg jemand an unsere Scheibe vom VW-Bus: Sie haben einen Platten am Hänger. Na super, wir sind erst 40 Kilometer gefahren, haben aber, wie es sich gehört, einen Reserverad dabei.
In Schotten angekommen, ohne in einer Radarkontrolle geblitzt zu werden ist schon mal Klasse. Bei den hessischen Wegelagerern steht an jeder Ecke eine Blitze-Kiste, das nennt man modernes Raubrittertum.
Das Wiesen-Fahrerlager (bei Regenwetter eine Katastrophe) wurde verlegt, etwa 400 m sind es jetzt bis zum Start und wir haben glücklicherweise die Simme (Simson S51) von meinen Jungs mitgenommen, damit wir mobiler sind und schnell mal hin-und herfahren können. Nach vielen Regenjahren ist endlich wieder mal Sonne pur angesagt.
Rudi und ich erledigen schonmal die Technische Abnahme und erfahren dass auch für die Antikklasse ein Startnummernschild verlangt wird. Kurzer Anruf zuhause, bitte zwei weiße Eimerdeckel mitbringen, der Rest wird improvisiert.
Abends trifft der Rest unserer Truppe ein, Jörn mit Marco und Consti.
Bereits zum 18. Mal in Folge fand am 1. September 2018 die Jumbo-Rallye in Dithmarschen statt, bei der die Bewohner der Herbert Feuchte Stiftung die Motorradfahrer in den Seitenwagen auf einer Strecke von ca. 100 km begleiten dürfen. So hat sich die seit 1999 stets am ersten Septembersamstag stattfindende Veranstaltung bereits als Tradition etabliert.
Einer der Gespannfahrer war Edgar Köhnke mit seiner Victoria KR 26 mit Steib LS 200 Seitenwagen.Bei bestem Wetter mit strahlendem Sonnenschein startete die Rallye in diesem Jahr in Tensbüttel. 40 Gespannfahrer aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen gingen in Gruppen von je fünf bis sechs Gespannen an den Start und wurden von neun Solofahrern angeführt. Die Tour verlief über drei Etappen mit Pausenstationen an der Feuerwehrwache in Weddingstedt und dem Delver Sportplatz. Hier versorgte der Verpflegungswagen die Teilnehmer mit Laugenstangen, Kaffee und Kuchen und die Passagiere konnten wechseln, sodass 80 Bewohner aus den Einrichtungen des HFS mitfahren und eine Motorradtour genießen konnten.Endstation war das Tensbütteler Sportlerheim, wo der erlebnisreiche Tag bei einem gemeinsamen Essen seinen Ausklang fand.
In Freiburg wurde eine umgebaute Victoria gesehen.
Uly lässt uns hinter die Kulissen oder besser gesagt unter die Platten schauen.
Wichtig sind Gummibänder und Zurrbänder die in einen ausgezeichneten Zustand sein müssen. Am Ende des Aufbaues kann man dann das Querbrett sehen (nicht zu verwechseln mit den Querkopf). Dieses dient der Kraftübertragung zum Gepäckträger. Und jetzt das wichtigste: eine Staffelei als Querstreben benutzen.
Somit lassen sich dann die Anbauteile bis zu einen max. Maß von 80x120cm verbauen. Uly meinte es wäre das Maß einer Euro – Palette.
Allerdings verbaut er aus Gewichtsgründen Leinwände, die leichter sind als Vollholz und sie kann man auch noch später zum Malen benutzen.
Lieber Uly, wird Zeit das Dein Beiwagen wieder funktioniert 🙂