Only for Man – Victoria auf der Isle of Man – IV

Samstag, 27. August

Heute ist der erste Renntag. Dementsprechend sind alle Zufahrtsstraßen zum 60 km-Rennkurs abgesperrt und das sind eine ganze Menge.  Runde 500 ehrenamtliche Helfer sind an so einem Tag im Einsatz um den Rennbetrieb möglich zu machen, das ist eine immense Logistik, die wie am Schnürchen funktionieren muss.Als Zuschauer muss man also genau abzirkeln wo man zum Rennen Anschauen hinfährt. Einen Zuschauerplatz aufzusuchen, wo man den ganzen Tag nicht mehr wegkommt, ist nicht sinnvoll. Wir praktizieren die gleiche Übung wie beim Pub-Besuch, alle Mann in einen Bus und ab geht`s. Den ganzen Tag den Tankrucksack und Helm in Motorradklamotten rumschleppen ist auch kein Spaß und die Sonne lacht den ganzen Tag vom Himmel. In England regnet es doch immer.  Blödsinn. Wir sind nicht in England, wir sind auf der Isle of Man, hier ticken die Uhren und das Wetter anders.Wir fahren nach Douglas, parken irgendwo in der Nähe der Paddocks und laufen in Richtung Start und Ziel, irgendwo müssen wir ja anfangen und da ist Start und Ziel genau richtig. Wir schauen uns das Senior Classic Race, die letzten Qualifyings und die VMCC Club Parade an. Dann wandeln wir mit offenem Mund und umso offeneren Ohren durch das Fahrerlager.

Da werden ständig die MV-Dreizylinder und Paton-Zweizylinder brüllen lassen und die Startmaschine kommt nicht zur Ruhe. Schon mal eine Vierzylinder Benelli in der Warmlaufphase gehört? Da fliegt dir glatt das Trommelfell raus, das Wort Phonbeschränkung kennt hier kein Mensch, auch wenn die Rennstrecke durch Städte und Dörfer führt.

Eine Norton Manx mit offenem Megaphon klingt dagegen weichgespült. Der Unterschied liegt nur darin, dass der Betonboden mit den Umdrehungen des 500er Eintopfes mitvibriert, so dass ein wohliges Gefühl durch die Fußsohlen in den Körper strömt  – muss man erlebt haben.Wir fahren noch ein Stück die Küste entlang in Richtung Creg-ny-Baa, das ist die gälische Bezeichnung für den „Berg der Kühe“. Dieser Streckenabschnitt ist ein absoluter Klassiker – „must see!“ – hier ist eine der wenigen Tribünen, für die Eintritt verlangt wird. Es ist eine ca. 90 Grad Kurve in einer Sektion, die bergab führt und man hat im Kurvenscheitelpunkt einen tollen Ausblick in beide Richtungen. Viele spektakuläre Rennfotos wurden und werden hier gemacht.

Dass genau hier ein Pub zu finden ist und immer eine Menge interessanter Motoräder der Zuschauer rumstehen, macht diesen Streckenabschnitt noch reizvoller.   

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