Diese Fahrzeuge sind absolute Raritäten – Pressebericht zum Jahrestreffen 2017 – Dingolfinger Anzeiger

Das deutsche „Victoria“-Treffen fand in Rottersdorf statt und bot zahlreiche Seltenheiten

So mancher „Hena-Sprenger” war begehrtes Fotomotiv.

Rottersdorf. (mb) Manche haben schon an die hundert Jahre auf dem Buckel und selbst die neueren Modelle laufen längst unter dem Begriff „Oldtimer“. Vor allem aber sind sie rar. Das ist mit der Tatsache geschuldet, dass sie nur etwa gut 50 Jahre produziert wurden in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit. Hier im Landkreis lassen sie sich an einer Hand abzählen, die Zweiräder der Marke Victoria. Deshalb war es schon ein seltener Anblick, als ca. 80 Motorräder, Mopeds und sogar Fahrräder in geballter Konzentration an diesem Wochenende zu bestaunen waren. Und während mancher den Weg als Ziel sah und tatsächlich auf seiner „Maschine“ nach Rottersdorf kam, zogen es andere vor, ihr Exemplar auf dem Hänger zu transportieren.

Aus allen Ecken der Republik gekommen

Anlass dazu gab das alljährliche Treffen der Victoria IG Deutschland mit wechselndem Veranstaltungsort, das heuer die Mitglieder im Niederbayerischen zusammenführte. Aus allen „Ecken“ der Republik, sogar aus dem Ausland kamen sie, um ein schönes Wochenende unter Gleichgesinnten zu verbringen und viele „Benzingespräche“ zu führen. Die rund 320 Mitglieder zählende Vereinigung, die sich 1995 offiziell gründete, kommt lediglich einmal im Jahr auf dieser Ebene zusammen. Für heuer organisierten Stefan Reitmeier und Anton Perras die große Veranstaltung. Wie sie berichteten, wurden die Zweiräder in Nürnberg produziert, wobei 1901 das erste Motorrad das Werk verließ. 1957 wurde die Produktion eingestellt und ein Jahr später in der Zweirad Union wurden mehrere deutsche Zweiradhersteller vereinigt. Für die Besitzer haben die Karossen einen ganz besonderen Charme.

Mit Zelten und Wohnwagen angereist

Das geeignete Umfeld für das Treffen bot der Vilstaler Hof. Hier bezogen etliche Teilnehmer Quartier, einige von ihnen im mitgebrachten Wohnwagen oder im aufgebauten Zelt, während andere ein komfortables Zimmer bevorzugten. Am Freitag schon freuten sich die „Victoria-Infizierten“ auf ein Wiedersehen. Am Samstag stand dann eine gemeinsame Ausfahrt an, zu der man am Vormittag startete. Bei einer Reisegeschwindigkeit von 75 bis 80 km/h ging es bei schönstem Wetter durch einige Gemeinden des Landkreises über Mamming, Moosthenning, Loiching und Teisbach zum Ziel Dingolfing, wo man die Zeit zum Besuch des Industriemuseums nutzte. Weiter führte die Route über Frichlkofen, Frontenhausen und Aufhausen wieder zum Ausgangspunkt. Für eine kleinere Gruppe Moped-Fahrer, die etwas langsamer unterwegs waren, gab es als Alternative eine kürzere Route. Dann präsentierten sich die Zweiräder am Nachmittag in Reih und Glied auf dem Parkplatz und während die einen wie fabrikneu restauriert da standen, waren den anderen die Jahrzehnte mit all ihren Gebrauchsspuren deutlich anzusehen. Wer auf der Suche nach Ersatzteilen war, konnte aus dem vorhandenen Angebot an gebrauchten und gut erhaltenen oder Nachfertigungen wählen. Immer wieder fanden sich Interessenten ein.

Am Abend fand die Verteilung verschiedener Ehrenpreise statt. Da wurde das originalste Fahrzeug bewertet, eine KR50, produziert in den 30er Jahren, das aus Sigmaringen angefahren wurde oder das am besten restaurierte, eine KR 26 mit 350 ccm. Belohnt wurde die weiteste Pkw-Anreise von Kiel mit ca. 1.200 Kilometern, während auch der Teilnehmer aus der Schweiz, der rund 600 Kilometer auf seiner Victoria zurücklegte, einen Preis erhielt, und anderes mehr. Auch dieser Abend klang im harmonischen Miteinander aus, ehe dieses 29. Victoria-IG-Treffen, das unter dem Motto „Wir fahren nach Niederbayern!“ stand, am Sonntag nach dem Frühstück allmählich zu Ende ging.

Der Bericht als Auszug hier.

Bericht vom 31.7.2017 aus dem Dingolfinger Anzeiger, unter www.dingolfinger-anzeiger.de

 

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