von Heinrich Pieken
Es waren zwölf Victoriafreunde die sich am Sonnabend dem 8. Okt. bei Peter Kohnen in Heber einfanden. Zur allgemein großen Freude waren auch Doris und Detlef Schoppmeier, die dereinst das Treffen der Kleinen ins Leben riefen, dabei. So setzte sich denn pünktlich um 10 Uhr die Gruppe, angeführt von Peter auf Vicky 1, gefolgt von FM 38, Vicky 4, Preciosa, Nicky-Roller, den 100dertern mit Sachs- und Victoriamotor und einem Zündapp Gastmoped, in Bewegung. Holger Kohnen auf 98iger Wanderer übernahm die Rücksicherung, Doris und Detlef folgten im Auto, um alles etwa Liegenbleibende aufzusammeln Um es gleich zu sagen, außer einem abvibrierten Versicherungsschild gab es auf dieser 75 Km langen Tour nichts.
So ging es mit flotten 40Km/h zumeist auf Nebenstraßen durch die herbstliche Lüneburger Heide, die sich von ihrer schönsten Seite zeigte. Pünktlich zur Mittagszeit wurde der Hof von Hermann Meyer, oder, so muß man wohl richtigerweise sagen, Hermann´s Welt, erreicht.
Man ist hier umgeben von lauter schönen alten Dingen, ob Röhrenradio, Kindertretroller, Motorrad, oder Bakelitschalter und Blechschild, mit jedem Blick gibt es etwas Neues zu entdecken. Hermann zeigte und erklärte die großen amerikanischen Lastwagen sowie die beiden Flugzeugsternmotoren. In dieser Umgebung, in der sich jeder sofort wohlfühlte, entstanden augenblicklich die anregendsten Gespräche.
So war die Zeit wie im Nu vergangen, als Waltraud Kohnen zum Mittagsmahle in die Lastwagenhalle rief.
Bevor es dann frischgestärkt weiterging, wurde der auf einem Gestell montierte Sternmotor ins Freie gerollt, mit einem Seil gesichert und angelassen. Angesichts der wirbelnden Luftschraube, den Ton der ungedämpft entweichenden Auspuffgase in Ohr, fühlte man sich unwillkürlich auf ein Flugfeld vergangener Tage versetzt.
Schließlich hieß es Aufgesessen zur Weiterfahrt. Die etwas hügeliger werdende Landschaft zusammen mit mehr von vorn kommendem Wind verlangte den Kleinsten der „Kleinen“ doch einiges ab. Die FM 38 Vicky´s , die, einzig unter den Fahrradmotoren, zwei Gänge haben, als auch die Preciosa, deren große Beinschilde dem Fahrer zwar einigen Komfort, dem Wind aber eben auch erhebliche Angriffsfläche bieten, nahmen die Herausforderung mit Bravour. Überhaupt zeigten alle Fahrzeuge wieder einmal mehr ihre absolute Alltagstauglichkeit. So ließen sich denn die Maschinen bei einem Zwischenhalt an einer Touristenattraktion, wo die Fahrer sich die Beine vertraten, auch gerne bestaunen.
Am Ende einer schönen Nachmittagsfahrt rollte die Tuppe wieder bei Peter auf den Hof. Natürlich wurde nun erst einmal die Werkstatt mit der bemerkenswerten Sammlung, da stehen Bifixe neben Aero´s mit verschiedenen Vicky´s in victorianischer Eintracht beisammen, fachmännisch begutachtet.
Der Tag klang dann mit der gemütlichen Kaffeetafel, an der die gutgelaunte Mannschaft noch längere Zeit beisammen saß, aus. Am Schluß ist wohl jeder fest entschlossen: Beim nächsten Mal bin ich wieder dabei!
Euer Heinrich Pieken