Neulich vor dem Ofen . . .

Von unseren IG Mitglied Holger Harz

Weil es nun draußen kalt ist, habe ich meinen Reservemotor mal vor dem Ofen zusammen gesetzt.  Den hatte ich schon teilweise in Gebrauch, nur eben nicht als komplette Einheit. Deswegen wollte ich Fehlteile kontrollieren und wichtiger, der sollte dort im Winter auch einen guten Eindruck machen, um für weitere Arbeiten zu motivieren.

Eines Abends setzte ich mich also hin und wollte die Komponenten zusammensetzen.

Da fiel es mir doch wie Schuppen von den Augen !  Was ist das denn für eine Aero-dynamik ? ?

Wieso ist mir das noch nie so aufgefallen wie Hier und Jetzt ? ?

Warum hat Victoria diesen Aero Motor nur ständig falsch zusammen gebaut ?

Dabei ist es doch so einfach wie plausibel ! Man braucht doch nur den Block anders herum hinstellen, den Zylinder wie gewohnt darauf setzen und die 4 Muttern auf die Stehbolzen schrauben – FERTIG.

Die müssen damals im Werk, den armen Richard Küchen in den Keller gesperrt haben, als das Produktionsband anlief ! Richtig montiert hat der Motor doch die beste Aerodynamik , die man sich denken kann !!

Noch dazu wirkt die Einlaßströmung in den Vergaser ab 44,8km/h wie ein Kompressor. Ebenso wird der perfekt ungezügelte Abgasstrom die Fuhre beschleunigen.

Ich hab mal nachgerechnet : Das sollte 22,4 % mehr Gasdurchsatz ergeben.

Zuzüglich dem signifikant geringeren CW-Wert des Fahrzeugs dürfte dies also 10 – 12 km/h mehr bringen.

Ich freue mich schon auf die ersten Probefahrten im Frühling.

Ach wartet mal, es geht vielleicht noch schneller.

In Memoriam of Luigi Colani   † 2019

5 Gedanken zu „Neulich vor dem Ofen . . .“

  1. Wer hat denn wohl damals den armen Richard in den Keller gesperrt?
    Jahrzehnte später erfahren wir nun durch einen Zufall (danke Holger!) wie genial doch die Konstrukton seines Motors nun
    wirklich war. Die Geschichtsbücher müssen neu geschrieben werden!
    Gruß
    Roland

  2. Bei der oben gezeigten ersten Version handelt es sich um das Modell “Tapir”. Es wurde von Richard Küchen für den Betrieb in tropischen und gemäßigten Breiten konzipiert. Die Frischwasserzufuhr in den Brennraum wird durch die steil gestellte Öffnung des Luftfilters beschränkt.
    Darunter das Modell “Ameisenbär”. Von Küchen lediglich für Fahrten innerhalb der Wohnung gedacht, etwa zum Bier holen oder die Kinder an die Haustür begleiten. Natürlich können wir bei schönem Wetter auch zum Briefkasten fahren.

    Dass Herr Küchen während der gesamten Produktionszeit der AERO-Reihe in seinem Keller bleiben musste hat vor allem den Grund, dass ein Fahrzeug mit funktionalem Kompressor als Umgehung des Kompressor-Verbotes betrachtet werden musste und nicht für den Straßenverkehr zugelassen werden konnte. Die durch die korrekte Einbauweise entstehenden G-Kräfte hätten beim Fahrer darüber hinaus zum Auskugeln der Oberarme aus den Gelenken geführt, was eine vorschriftsmäßige Anzeige eines Fahrtrichtungswechsels erschwert hätte.
    Natürlich gibt es keinen Sinn die Abgase in Fahrtrichtung zu beschleunigen und die Frischluft mühsam auf der Leeseite anzusaugen.
    Aber es gibt ja auch Verschlüsse für angebrochene Bierflaschen.

    Übrigens: Als Archäologen den oben genannten Keller ausgruben staunten sie nicht schlecht: In die Wand geritzt entdeckten sie eine Konstruktions-Skizze für ein Fahrrad mit unterschiedlich großen und leicht vertauschbaren Rädern, so dass das Fahrzeug immer bergab rollt. Das Genie schläft nie!

  3. Also mal wirklich, ein Tropfen im Windkanal ist vorne dick und hinten dünn! Das nur zur Aero Dynamik. Ich glaube, dass so ein verkehrtrum eingebauter Zylinder weniger Leistung auf die Straße bringt wie die „alte Kuchen Produktion „ .
    Der Versuch wird es zeigen

  4. Nach Hinweisen meines Nachrichteninformationsdienstes bin ich der Aussage nachgegangen, Regentropfen im Windkanal seien vorne dick und hinten dünn.
    Das ist die vermeintliche Idealform eines Tropfens, wie sie sich zeigt, wenn der Tropfen kurz vor der Überschreitung seines zulässigen Gesamtgewichtes am Siebstrahlfilter des Wasserhahnes hängt.
    Ein Tropfen im freien Fall wird aber so verformt, wie etwa der Schirm einer Ohrenqualle ausgebildet ist. D.h. er hat vorne eine Delle und ist platt wie ein Pfannkuchen.
    Das liegt daran, dass er sich dämlich anstellt. Würde er in der von Holger dargestellten Form gegen den Wind arbeiten, dann sähe er so aus wie der Zylinder der Victoria. Also perfekt.
    Ich postuliere einmal, dass sich bei in herkömmlicher Weise eingebauten Motoren nach längerer Betriebszeit der Zylinder vorne eindellen müsste. Was nach ca. 144,8 Millionen Kilometern zum Kolbenklemmen führen sollte. Also Vorsicht!

Schreibe einen Kommentar zu Ulrich Flury Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert